Essbare Kürbisse

10 Essbare Kürbisse: Sorten, Bilder & kulinarische Tipps für Ihre Küche

Kürbisse zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Sie wurden unabhängig voneinander bei verschiedenen Völkern kultiviert. Funde von prähistorischen Samen haben gezeigt, dass Kürbisse schon vor über 8.000 Jahren von Menschen in den warmen Gebieten Amerikas und Asiens angebaut wurden. Nach der Entdeckung der Neuen Welt gelangte das Saatgut bald nach Europa, wo es sich rasant verbreitete. Allein im deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche unterschiedliche Namen für den Kürbis. Die reichen vom mecklenburgischen Körbs, über den österreichischen Plutzer bis hin zum Torkappel in der Altmark und zum Flaskenappel in Ostfriesland.

Essbare Kürbisse – ein Überblick

Die Welt der essbaren Kürbisse ist unglaublich facettenreich. Es gibt sie in allen möglichen Größen, Formen und Farben: rund, oval, birnenförmig, sternförmig, orange, gelb, grün oder sogar gestreift. Jede Sorte bringt ihre eigenen Eigenschaften mit – sowohl im Geschmack als auch in der Zubereitung.

Botanisch gehören Kürbisse zur Familie der Cucurbitaceae und sind eng mit Gurken und Melonen verwandt. Rund 800 verschiedene Arten sind bekannt, wobei nur ein kleiner Teil davon als essbar gilt. Diese Sorten zeichnen sich durch einen angenehm milden bis nussigen Geschmack aus, der sie so vielseitig macht.

Besonders wichtig: Nicht jeder Kürbis ist automatisch essbar. Zierkürbisse beispielsweise enthalten giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine), die nicht nur ungenießbar, sondern auch gesundheitsschädlich sind. Daher ist es entscheidend, beim Einkauf auf essbare Sorten zu achten. Hierbei können Bilder oder Beschriftungen im Handel eine wertvolle Orientierungshilfe sein.

Hokkaido – der Klassiker für Einsteiger

Hokkaido

Der Hokkaido-Kürbis ist der beliebteste Speisekürbis in deutschen Küchen – und das zu Recht.

Er stammt ursprünglich aus Japan und überzeugt mit seiner leuchtend orangen Farbe, die er auch beim Kochen beibehält. Charakteristisch ist die dünne Schale, die beim Kochen weich wird und problemlos mitgegessen werden kann. Außerdem ist er klein bis mittelgroß und wiegt meist zwischen 800 Gramm und 1,5 Kilogramm.

Kulinarisch ist der Hokkaido vielseitig. Sie können ihn für Suppen, cremige Risotti oder Ofengerichte verwenden. Dank seines leicht nussigen Aromas passt er sowohl zu herzhaften als auch zu süßen Rezepten.

Aussehen: Die Schale ist glatt und dünn, kräftig orange bis rötlich-orange gefärbt und oft leicht genetzt.
Schale: Essbar, wird beim Kochen weich.
Geschmack: Der Hokkaido-Kürbis schmeckt leicht süßlich mit einem nussigen Unterton und erinnert in seiner Aromatik etwas an Maronen. Mit Koriander, Salbei oder Zimt lässt sich sein feiner Geschmack gut unterstreichen.

Butternut – cremig und vielseitig

Butternut

Seine nussige Süße und cremige Textur machen den Butternut zu einem Favoriten in der modernen Küche.

Er wurde ursprünglich in Amerika gezüchtet, wird heute aber weltweit angebaut. Besonders praktisch: Er enthält im Vergleich zu anderen essbaren Kürbissen weniger Kerne.

Für die Küche bietet der Butternut, auch als Birnenkürbis genannt, unzählige Möglichkeiten. Ob als Basis für Suppen, in Currys oder gefüllt aus dem Ofen – der Butternut überzeugt immer. Darüber hinaus lässt er sich hervorragend zu cremigem Püree verarbeiten.

Aussehen: Mit seiner birnenförmigen Gestalt, einer beige-gelben glatten Schale und leuchtend orangefarbenem Fruchtfleisch ist er sofort erkennbar. Sein Fruchtfleisch ist besonders fein und fast faserfrei.
Schale: Essbar, aber eher zäh, daher meist zu schälen.
Geschmack: Mild-süßlich mit einem feinen, buttrig-nussigen Aroma, das hervorragend mit Gewürzen wie Muskat, Chili, Pfeffer oder Curry harmoniert.

Muskatkürbis – aromatisch und intensiv

Muskatkürbis

Mit seinem würzigen Aroma verleiht der Muskatkürbis jedem Gericht eine besondere Note.

Seinen Ursprung hat er in Mittelamerika. Heute ist er besonders in Frankreich sehr beliebt, wo er in traditionellen Rezepten wie Kürbissuppe à la Provençale verwendet wird. Typisch ist seine stark gerippte Form, die je nach Reife von grün bis orange variiert.

In der Küche eignet er sich hervorragend für Suppen, Ragouts oder süße Desserts wie Kürbiskuchen. Aufgrund seines intensiven Aromas genügt oft schon eine kleine Menge, um Gerichte zu verfeinern.

Aussehen: Er ist groß, schwer – oft zwischen 5 und 20 Kilogramm, einige Exemplare sogar bis zu 40 Kilogramm – und zeichnet sich durch seine stark gerippte Form aus. Die Schale schimmert grünlich bis beige-orange, während das Fruchtfleisch kräftig orange leuchtet. Da das für einen Haushalt mittlerer Größe kaum zu bewältigen ist, verkaufen Obst- und Gemüsehändler die Muskatkürbisse oft in einzelnen Stücken.
Schale: Nicht essbar, hart und dick, nach dem Garen leichter zu entfernen.
Geschmack: Aromatisch, leicht süß mit einer feinen Muskatnote, die sich beim Kochen intensiviert.

Patisson – der dekorative Stern am Kürbishimmel

Patissons

Ursprünglich stammt der Patisson aus Frankreich, wo er auch „Bischofsmütze des Sommers“ genannt wird. Er ist klein, tellerförmig und in verschiedenen Farben erhältlich – von Weiß über Gelb bis Grün.

Patisson-Kürbisse eignen sich ideal zum Füllen, Braten oder Einlegen. Besonders in Kombination mit mediterranen Kräutern entfalten sie ihren milden, leicht nussigen Geschmack. Besonders gut lässt sich der Patisson auch mit Hackfleisch, Käse oder Gemüse füllen, im Ofen backen.

Aussehen: Er ist klein bis mittelgroß, scheibenförmig und hat gezackte Ränder, die an eine flache Blüte erinnern. Die Schale kann weiß, gelb, grün oder mehrfarbig marmoriert sein.
Schale: Bei jungen Patissons essbar, ältere Früchte besser schälen.
Geschmack: Mild mit einer feinen, nussigen Note, leicht an Artischocken erinnernd, besonders zart, wenn er jung geerntet wird.

Spaghetti-Kürbis – der Low-Carb-Star

Spaghetti-Kürbis

Wer Pasta liebt, aber weniger Kohlenhydrate essen möchte, wird den Spaghetti-Kürbis lieben.

Diese Sorte stammt aus Nordamerika und ist in den letzten Jahren als Low-Carb-Alternative zu Pasta besonders populär geworden. Das Innere zerfällt nach dem Garen in spaghettiartige Fasern.

In der Küche kann der Spaghetti-Kürbis vielseitig eingesetzt werden. Ob als Pasta-Ersatz mit Tomatensoße, gefüllt aus dem Ofen oder in Aufläufen – er ist leicht zuzubereiten und bietet eine gesunde Alternative zu klassischer Pasta.

Der Spaghetti-Kürbis wird anders als alle anderen essbaren Kürbisse nicht in Stücke geteilt, sondern im Ganzen zubereitet. Die Schale wird dafür mit einer Küchennadel perforiert. Dann wird die Frucht etwa 40 Minuten in Brühe oder Salzwasser gegart.

Aussehen: Er ist oval, mittelgroß und hat eine cremegelbe bis leuchtend gelbe Schale. Die Haut erinnert an die einer Honigmelone. Das Fruchtfleisch ist hellgelb und bildet beim Garen lange, spaghettiähnliche Fasern.
Schale: Nicht essbar, dient nur als Hülle.
Geschmack: Mild, leicht süßlich mit einem dezenten Kürbisaroma, das gut Gewürze und Soßen aufnimmt.

Zucchini – der Sommerklassiker

Zucchini

Zucchini sind eigentlich Sommergemüse, zählen botanisch aber ebenfalls zu den Kürbissen.

Sie stammen aus Italien. Besonders geschätzt wird ihre zarte Schale, die kein Schälen erfordert.

In der Küche sind Zucchini wahre Allrounder. Sie schmecken gegrillt, gebraten, in Salaten oder gefüllt aus dem Ofen. Darüber hinaus harmonieren sie hervorragend mit mediterranen Gewürzen wie Oregano oder Thymian.

Aussehen: Sie sind länglich geformt. Neben den klassischen grünen Sorten gibt es auch gelbe Varianten, mit glatter Schale und saftig-weißem Fruchtfleisch. Es gibt auch gestreifte oder kugelförmige Sorten.
Schale: Immer essbar und besonders nährstoffreich.
Geschmack: Zart, mild und leicht süßlich, besonders aromatisch, wenn sie jung geerntet werden.

Bischofsmütze – der dekorative Gourmetkürbis

Bischofsmütze

Die Bischofsmütze, auch Türkenturban genannt, ist ein optisches Highlight, das auch geschmacklich überzeugt.

Sie stammt aus Mittelamerika und fällt durch ihre charakteristische Form mit einer „Kappe“ auf.

In der Küche eignet sich die Bischofsmütze hervorragend für Suppen oder Gratins. Dank ihres dekorativen Aussehens wird sie gerne als Servierschale für Suppen oder Eintöpfe genutzt.

Aussehen: Er erinnert an eine zweigeteilte Kugel, bei der ein kleinerer „Deckel“ auf einem größeren Kürbiskörper sitzt. Die Farbkombinationen reichen von Orange über Rot bis Grün, oft marmoriert.
Schale: Hart und nicht essbar, muss entfernt werden.
Geschmack: Leicht süßlich mit einem milden, leicht nussigen Aroma, das besonders in Kombination mit Gewürzen wie Thymian oder Rosmarin zur Geltung kommt.

Riesenzentner – der Gigant unter den Kürbissen

Riesenzentner

Wenn es um Größe und Ertrag geht, spielt der Riesenzentner in einer eigenen Liga. Diese europäische Sorte stammt ursprünglich aus Frankreich und kann bis zu 50 Kilogramm wiegen.

Kulinarisch wird der Riesenzentner gerne für Mus, Marmeladen oder große Mengen an Suppe verwendet. Besonders bei Festen oder Familienfeiern ist er eine beliebte Wahl.

Aussehen: Er ist rund, leicht abgeflacht. Die Schale ist blassorange bis rosa und oft leicht gerippt.
Schale: Sehr dick und nicht essbar, muss entfernt werden.
Geschmack: Mild, leicht süßlich, weniger intensiv als Hokkaido oder Muskatkürbis, ideal für Speisen, bei denen das Kürbisaroma dezent bleiben soll.

Kürbisse – so vielseitig wie gesund

Die Blüten und Blätter von essbaren Kürbissen sind übrigens ebenfalls essbar. Die Blüten kann man im Backteig frittieren und sie geben eine tolle Dekoration für Speisen ab. Die jungen Blätter werden enthaart und wie Spinat zubereitet.

Auch die Kürbiskerne müssen nicht weggeschmissen werden. Man legt sie am besten über Nacht in Salzwasser ein, um das verbliebene Fruchtfleisch leichter entfernen zu können. Am nächsten Tag gießt man die Flüssigkeit über ein Sieb ab und lässt die Kerne trocknen. Später können die Kerne beliebig mit Paprika, Curry oder Cayennepfeffer gewürzt und im Ofen geröstet werden. Man röstet sie am besten bei 140 Grad Ober- und Unterhitze etwa 15 bis 20 Minuten. Schauen Sie zwischendurch nach, damit der leckere Snack nicht anbrennt.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu essbaren Kürbissen

  1. Welche Kürbisse sind roh essbar?
    Vor allem Zucchini und junger Hokkaido können roh gegessen werden.
  1. Wie erkenne ich, ob ein Kürbis reif ist?
    Der Kürbis klingt hohl, wenn man darauf klopft, und der Stiel ist trocken.
  1. Sind Zierkürbisse giftig?
    Ja, sie enthalten giftige Bitterstoffe und sollten nicht verzehrt werden.
  1. Kann man Kürbisse einfrieren?
    Ja, am besten gewürfelt und blanchiert einfrieren.
  1. Wie lange sind Kürbisse haltbar?
    Unversehrte Kürbisse können mehrere Monate an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden.
  1. Was passt gut zu Kürbisgerichten?
    Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Gewürze wie Muskat oder Curry harmonieren besonders gut.
  1. Wo finde ich Rezepte für Kürbis?
    Rezepte gibt es in Kochbüchern, Food-Blogs oder auf saisonalen Rezeptseiten im Internet.

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